«Viriditas» nannte Hildegard von Bingen, die berühmte Benediktinerin, Mystikerin, Heilkundige und Komponistin, die im 11. Jahrhundert lebte, die Kraft des Grüns und erkannte sie als stärkste Kraft der Schöpfung.

Nicht alle unsere Gäste lieben Bier. Zum Glück bedeutet Hopfen nicht in jedem Fall Bier. Der Hopfen ist nämlich auch eine Heilpflanze. Vor allem Frauen interessieren sich für diese Seite des Hopfens.

Es ist wieder einmal Weiterbildung angesagt:

  • Kräuterkurse
  • Wie stellt man selber Tee her?
  • Selbst-Studium des Buchs «Heilpflanze Hopfen»

Mit dem neuen Wissen ausgerüstet, entsteht eine neue Führung «Hopfen als Heilpflanze»
und «für än tüüfä und gsundä Schlaf» kreieren wir Hopfenkissen und Kräutertee mit Hopfen. Weiter lancieren wir unser erstes Kosmetikprodukt: das Hopfenbad. Es sorgt für absolute Entspannung in der Badewanne. Es soll sogar Kundinnen geben, die sind im Hopfenbad eingeschlafen.

Nach dem Gross-Erfolg von 1999 findet dieses Jahr das zweite Bier- und Hopfenfest statt:

Zum ersten Mal wählen wir eine Schweizer Hopfenkönigin.

Für die Kinder gibt es eine riesige Strohburg, wo sie sich austoben können. Auf diese Weise können die Grossen in Ruhe viel Bier trinken. Damit niemand in angetrunken Zustand heimfahren muss, kann man auf dem hofeigenen Zeltplatz übernachten.

Einige schafften es aber nicht mehr bis dahin und schlafen ihren Rausch in der Strohburg aus.

Auch sonst läuft es rund: 10’000 Gäste besuchen uns bereits pro Jahr, ein riesiger Erfolg! Die gute Zusammenarbeit mit SBB-Gruppenreisen macht sich bemerkbar.

Mit einem Hofprospekt investieren wir weiter in Werbung

Aber… Wenn man viel Neues aufbaut, muss man auch etwas loslassen. Schweren Herzens trennen wir uns vom arbeitsintensiven Kartoffelanbau.

Die Balance zwischen Familienleben, arbeiten auf Bauernhof und Agrotourismus mit Hopfenanbau zu finden, ist nicht immer einfach. Trotzdem bereitet uns unsere Arbeit mit den Gästen sehr viel Freude.

Für alle Interessierten hier ein paar Informationen zur Hopfe als Heilpflanze,
Hopfen – Arzneipflanze des Jahres 2007
Die meisten kennen Hopfen nur aus der Bierbrauerei – dabei macht „Humulus lupulus“ längst Karriere als natürliches Schlafmittel im Team mit Baldrian
Hopfen (lateinisch Humulus lupus) wurde zur Arzneipflanze des Jahres 2007 gewählt. Damit wird eine Kulturpflanze gewürdigt, deren Nutzung sich nicht nur auf das Brauereiwesen beschränkt: Extrakte aus den Hopfenzapfen – das sind die zwei bis vier Zentimeter langen, grünlich-gelben weiblichen Blütenstände – bilden heute in Kombination mit der Baldrianwurzel auch die häufigste Darreichungsform pflanzlicher Schlaf- und Beruhigungsmittel.
Alles andere als altbacken
Der Hopfen kann als eine verhältnismäßig junge Arzneipflanze bezeichnet werden, älteste Belege aus medizinischer Literatur stammen aus dem 10. Jahrhundert, die antike Medizin hat ihn noch nicht verwendet.
In der frühmittelalterlichen Klosterkultur gab es zwar bereits Hopfengärten, erste Belege zum Anbau von Hopfen findet man aus dem 9. Jahrhundert, aber die Mönche und Nonnen nutzten das Rankengewächs nicht medizinisch, sondern zur Konservierung von Getränken. Früher hatten Hopfen und Bier nichts miteinander zu tun, das gehopfte Bier ist eine Efindung der Mönche.
Araber erkannte schlaffördernde Wirkung
Schon Abdullah Ibn al-Baytar (1197-1248) schrieb von der schlaffördernden Wirkung des Hopfens, die heute wissenschaftlich anerkannt ist. Aber auch Hildegrad von Bingen und Albertus Magnus deuten an, dass der Hopfen müde macht: Die Äbtissin meinte, er erzeuge „Melancholie“, und der gelehrte Regensburger Bischof schrieb, dass Hopfen einen schweren Kopf mache. Aber dieses Wissen ging im Zeitalter der Renaissance weitgehend verloren. So blieb es dem ausgehenden 18. Jahrhundert vorbehalten, die schlaffördernde Wirkung wieder zu entdecken.
Hilfreich auch bei Appetitmangel
Bitteres tut dem Magen gut! Die wichtigsten Inhaltstoffe von Hopfen sind ätherische Öle und die Bittersäuren Humulon und Lupulon. Heilsam wirken sich die Bitterstoffe vor allem auf den Magen-Darm-Trakt aus, denn sie haben eine verdauungsfördernde, leicht antiseptische Wirkung und wirken damit gut gegen nervöse Magenbeschwerden.
Im 20. Jahrhundert etablierte sich der Hopfen dann als pflanzliches Beruhigungsmittel, vor allem in Verbindung mit der Baldrianwurzel.

  • Hopfen ist ein zugelassenes pflanzliche Arzneimittel
  • seine beruhigende Wirksamkeit bei Nervosität und Schlafstörungen wird 2002 wissenschaftlich belegt.
  • Hopfen unterstützt die Verdauung und beruhigt die Magennerven
  • Hopfen enthält pflanzliche Östrogene, deshalb wird er in den Wechseljahren empfohlen
  • Hopfen ist harntreibend

Das wird zur Zeit geforscht
Zum Bierbrauen fast zu schade. – Die gekrönte Arzneipflanze des Jahres 2007 ist ein wahres Multitalent. Das Hopfen ähnlich dem Baldrian beruhigende Wirkungen entfaltet, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Hopfen-Dragees gibt es in jedem Drogeriemarkt. Dass er darüber hinaus auch die Teilung von Krebszellen verhindern und Frauen über die Wechseljahre hinweghelfen kann, ist weniger bekannt. Das Problem bisher dabei: Der Hopfen produziert die notwendigen Wirkstoffe so ineffizient, dass die Produktion zu teuer ist. Forscher der Universität Hohenheim wollen das nun mittels Gentechnik ändern – und können erste Erfolge verbuchen. Die Wunderstoffe des Hopfens heißen 8-Prenylnaringenin, ein Phytoöstrogen, und Xanthohumol. Während das Phytoöstrogen bei Einnahme regulierend in den Hormonkreislauf des Menschen eingreift und Frauen die Wechseljahre erträglicher machen kann, bekämpft das Xanthohumol den Krebs, indem es die Teilung und Reproduktion der befallenen Zellen verhindert, zitiert Prof. Dr. Gerd Weber vom Institut für Pflanzenzüchtung, Saatgutforschung und Populationsgenetik der Universität Hohenheim die medizinische Forschung.

Das Problem: Die Aroma- und Bitterstoffe nämlich werden reichlich produziert, während die Medizin-Stoffe eher spärlich entstehen. Es sind also enorme Mengen an Hopfenblüten notwendig, um die Endstoffe in ausreichendem Maße zu erhalten. So kosten wenige Gramm medizinisch wirksamen Phytoöstrogens bis zu 1.000 Euro, Xanthohumol noch ein Vielfaches mehr.

„Der Hopfen hat großes Potenzial, ein Star zu werden. Wir müssen ihn nur ein wenig fördern“, so der Hohenheimer Wissenschaftler weiter.